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07/2018

In die Karten geguckt: Skimming im Aufwind

Die Debit Schadensstatistik für das erste Halbjahr 2018 ist da. Darin steckt ein deutlicher Warnhinweis.

Während wir zur Zeit fasziniert auf das kontaktlose Bezahlen schauen, hat sich das Skimming wieder aufgeschwungen. Vorsicht, Falle am Geldautomaten!

Jedes Halbjahr erfasst die EURO Kartensysteme die „Entwicklung des Missbrauchs mit von deutschen Zahlungsdienstleistern herausgegebenen Debit-Karten". Mit Spannung erwarten selbst Brancheninsider die Zahlen zu den Schadensentwicklungen, diesmal für den Zeitraum Januar bis Juni 2018. Im Folgenden genannte Vergleichszahlen beziehen sich stets auf die Gegenüberstellung der beiden ersten Halbjahre 2018 und 2017, sofern nicht anders bezeichnet.

Die gute Nachricht
Das Transaktionsaufkommen mit Debit-Karten steigt ganz enorm, während der Zuwachs an Schäden im Verhältnis dazu wesentlich geringer ausfällt. Das kontaktlose Bezahlen, das aktuell in den Medien und bei den Verbrauchern viel Aufmerksamkeit genießt, verzeichnet maximale Zuwachsraten, aber minimale Schadenszahlen – es steht jedoch auch erst am Anfang der Marktdurchdringung.

Gemischtes Bild

Die Schäden durch Verlust und Diebstahl der Karte – wobei in den weitaus meisten Fällen auch die PIN abhandengekommen ist – sind einerseits gesunken, nämlich an POS-Terminals: 12,9% weniger Brutto-Schäden und 12,2% verringerte Fallzahlen. Auch an Geldautomaten hat die Anzahl der Fälle um fast 4,4% abgenommen. Andererseits haben die selteneren Einsätze größere Beute gebracht: Die Brutto-Schäden durch den Einsatz gestohlener/verlorener girocards an Geldautomaten sind um 7,8% gestiegen.

Kartenfälschungen

Da freut man sich zunächst über deutlich gesunkene Zahlen: Mehr als 17% weniger Brutto-Schäden (von 909 T€ auf 754 T€) – 11,4% weniger Transaktionen mittels Dubletten-Einsätzen an Geldautomaten (von 6.800 auf 6.024). Doch in Deutschland stieg die Anzahl der Manipulationen an Geldautomaten weiter um 17,5% (von 240 auf 282), wenngleich die Rate im internationalen Vergleich sehr niedrig liegt. Die Warnung vor Skimming gilt jedoch ganz besonders für Reisende, erst recht in der Sommerurlaubszeit. Der Schwerpunkt der Dubletteneinsätze ist aktuell auf drei Länder verteilt: USA (über 25% Schadensanteil), Indien (über 23%) und Indonesien (22%). Übrigens: Seit 2015 liegt der Dubletten-Schadensanteil zu 100% beim Maestro Zahlungssystem.